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  Geheimnissvolles Land am Nil
  Freie Frauen in Ägypten ?
 

Die Rolle der Frau im heutigen  Ägypten

Wer vor zwanzig Jahren schon einmal das Land am Nil besucht hat, wird sich heute ziemlich verwundert umsehen: Viele, vor allem junge, Frauen tragen wieder "islamische Kleidung", allerdings in neuer Form: knöchellangen Rock, hoch- geschlossenes Oberteil und eine Kopfbedeckung, die nur das Gesichtsoval freilässt und als Verschleierung gilt. Diese Entwicklung scheint zunächst unfassbar in einem Land, dessen Frauenbewegung Anfang dieses Jahrhunderts richtungsweisend im arabischen Raum war: Im Jahre 1919 fand die erste Frauendemonstration statt, und 1928 schrieben sich erstmals Studentinnen an der Universität Kairo ein. Die wichtigsten Forderungen jener Tage waren das Recht auf Bildung, die Verbesserung der sozialen Situation, die Anhebung des Heiratsalters auf mindestens 16 Jahre, die Abschaffung der Polygamie und das Wahlrecht.



Nur bedingt allerdings zeigt die Berufstätigkeit den Grad ihrer Emanzipation an. Meist sind es ökonomische Gründe, die sie in den letzten Jahren verstärkt dazu zwingen. Nach offiziellen Statistiken sind etwa 15 % aller Erwerbpersonen Frauen. In diese Berechnungen fließt jedoch ihre unbezahlte Arbeit in der Landwirtschaft und im informellen Dienstleistungssektor nicht ein. Inzwischen ist Frauenarbeit gesellschaftlich selbst in den städtischen Unterschichten akzeptiert, wo sie lange als Schande galt und den Mann in seiner Rolle als Ernährer beleidigte.
Seit den Anfängen der Frauenbewegung galt "Bildung" als Schlüsselwort für die Emanzipation der Frau. Aber nicht einmal die ernsthaften Anstrengungen in der Nasser-Zeit konnten grundsätzlich etwas daran ändern, dass Mädchen und besonders jene aus ländlichen Gebieten schwer benachteiligt sind. Viele Eltern halten auch heute noch wenig vom Schulbesuch ihrer Töchter.


Ein Hauptziel früherer Feministinnen, die Abschaffung der Polygamie, ist bis heute nicht erreicht. Die Ehe mit mehr als einer Frau ist allerdings fast nur noch in den unteren sozialen Schichten zu finden. Der Anteil polygamer Verbindungen beträgt zwar gegenwärtig nur etwa 5 % aller Ehen, die Tendenz steigt jedoch, seit sich immer häufiger Männer, die für einen längeren Zeitraum in der Stadt oder im Ausland arbeiten, eine Zweitfrau leisten.
Mit ihrem Bekenntnis zu islamischen Werten haben gerade kritische Frauen ein wichtiges Zeichen gesetzt. Mittlerweile ist die islamistische Bewegung jedoch zu einem Machtfaktor geworden und hat eine Dynamik entwickelt, die sich zunehmend gegen Frauen richtet: Wo traditionelle Kleidung anfangs dem neuen Selbstverständnis vieler Frauen entsprach, ist nunmehr gesellschaftlicher Druck daraus geworden. Opportunistisch präsentieren sich selbst Frauen der Oberschicht in orientalischer Eleganz. Im Parlament wurden die 30 speziell für Frauen reservierten Parlamentssitze wieder abgeschafft; an einigen Universitäten finden die Vorlesungen für Studentinnen in gesonderten Hörsälen statt... Viele Ägypterinnen blicken verunsichert in die Zukunft.

Nawal El-Saadawi , 1933 in einem Dorf am Nil geboren, war als Hebamme, dann als Ärztin tätig und von 1965 bis 1982 Direktorin des Gesundheitsamtes in Kairo. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Buches „Frauen und Sexualität" wurde sie ihres Amtes enthoben. Ihre Schriften kamen auf den Index. 1981 war sie kurze Zeit in Haft, 1991 wurde die ägyptische Sektion der von ihr mitbegründeten „Arab Women Association" verboten.

"Die Doppelbödigkeit der Normen und moralischen Wertungen ist typisch für die heutige arabische Gesellschaft. Einerseits: eine Unzahl von Filmen, deren Erfolg allein darin beruht, dass sie durch Nacktheit, obszöne Tänze und verdeckte Pornographie sexuelle Erregung versprechen; andererseits: ein groß angelegter religiöser Propaganda-Feldzug, als dessen Folge wieder viele junge Ägypterinnen den Schleier tragen."







Die Einwohnerzahl Ägyptens beträgt etwa 62,4 Millionen Menschen, etwas mehr als die Hälfte davon sind Frauen. 49 Prozent der 20 - 39 jährigen Frauen sind berufstätig, allerdings sind nur 15 Prozent davon nicht in der Agrarwirtschaft tätig. Während Männer im erwerbsfähigen Alter zu insgesamt 77 Prozent etablierten Berufen nachgehen, sind es über diesen gesamten Zeitraum nur 27 Prozent der Frauen. In Führungspositionen sind Frauen allerdings eher eine Seltenheit.

Ägypten ist seit 1971 eine moderne demokratisch verfasste, soziale Republik. Schon seit 1956 garantiert Ägypten allen volljährigen Frauen das Wahlrecht. Frauen und Männer sind laut § 11 der Verfassung in allen politischen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Bereichen gleichberechtigt. Die Diskriminierung der ägyptischen Frau ist jedoch z. T. weitreichend und in fast allen Schichten der Gesellschaft evident. Ägyptischen Mädchen wird aus Kostengründen die schulische Ausbildung oft vorenthalten. Das staatliche Gesundheitssystem bleibt vielen Frauen ebenso vorenthalten, da sie nicht im Besitz einer Geburtsurkunde oder eines Personalausweises sind. Als Konsequenz werden viele Mädchen schon vor dem gesetzlichen Alter von mindestens 16 Jahren verheiratet, nicht selten auch gegen ihren Willen. 


In der ärmeren Unterschicht Ägyptens sind bis zu 10 % der Frauen Analphabeten. Bezeichnend ist, dass die Häufigkeit der Beschneidungen von jungen Mädchen sehr stark von der Ausbildung der Mütter anhängt, wobei immer noch mehr als 85% der 13-19 jährigen Schülerinnen beschnitten sind. Diese Umstände werden heute jedoch nicht mehr stillschweigend hingenommen, schon gar nicht von den ägyptischen Frauen der gehobenen Mittel- und Oberschicht. Schon 1920 formierte sich die erste Frauenbewegung. Sie kämpfen für ihre Rechte, ihre Anerkennung und ihre Gleichberechtigung. 


Eine abschließende zusammenfassende Bewertung der Situation der Frauen in Ägypten nach Maßstäben wie sie etwa in Europa oder auch Deutschland vorgenommen wird, ist offensichtlich nicht angemessen. Durchaus gelten in vielen Bereichen für Frauen in Ägypten immer noch konservativere Maßstäbe und Auffassungen. Dennoch werden zahlreiche qualitative Verbesserungen eingeleitet, die die Rolle der Frau in der arabischen Welt nachhaltig verändern werden.

Als einer der größten Erfolge der ägyptischen Frauenbewegung jüngeren Datums muss die Ernennung der ersten ägyptischen Frau zur Verfassungsrichterin gelten. Im Januar 2003 wurde Tahany El Gibaly von der ägyptischen Regierung zur Vizepräsidentin des ägyptischen Verfassungsgerichts berufen.

Diese Entscheidung war die Erfüllung einer Wunschvorstellung die die Professorin für Völkerrecht an der Kairo Universität, Aisha Rateb, vor Jahrzehnten formuliert hatte. Obwohl das ägyptische Recht Frauen von einer solchen Berufung nicht explizit ausschließt, war es bisher Tradition, ihnen diesen Bereich zu verweigern. Diese Haltung basierte auf der weit verbreiteten Auffassung, Frauen wären zu stark emotionalen Schwankungen unterlegen und daher zu einer objektiven Beurteilung von juristischen Problemen, vor allem Strafdelikten, nicht fähig. 


Am 8. März 2003, anlässlich des internationalen Tags der Frau werden diese weltweit gefeiert. Umso mehr Anlass bot an diesem Tag die Berufung der ersten ägyptischen Frau, Tahany El Gibaly, ins Richteramt im Verfassungsgericht Grund zum Feiern. Das Ägyptische Zentrum für Frauenrechte (ECWR) -in Zusammenarbeit mit der Konrad Adenauer Stiftung Kairo- hatte aus diesem Anlass zu einer Feierstunde eingeladen in deren Verlauf über diesen Meilenstein diskutiert werden sollte. Nach sechzig Jahren engagierten Einsatzes zahlreicher Frauenorganisationen sollte diese Zusammenkunft der Diskussion über weitere Schritte zur Normalisierung der Rolle der Frau in der ägyptischen Gesellschaft dienen. 






 erste Universität der Welt im Jahre 972 durch shiitische

Was ist die Al Azhar?

• weltweit renommierte islamische Hochschule

• als

Fatimiden errichtet

• über eine Millionen Schüler auf den rund 7.000 Grund- und

Oberschulen, 16 Islamischen Zentren im Ausland bereiten

sich auf das „azharistische Abitur“ vor

• 375.000 Studenten, 16.000 Lehrkräfte auf 18 Standorten

verteilt

• über eine Millionen Schüler auf den rund 7.000 Grund- und

Oberschulen, 16 Islamischen Zentren im Ausland bereiten

sich auf das „azharistische Abitur“ vor

• 375.000 Studenten, 16.000 Lehrkräfte auf 18 Standorten

Die Al-Azhar-Universität in Kairo gilt al eine der ältesten noch bestehenden theologischen Bildungsinstitutionen der islamische Welt. Die Universität steht nur Muslimen offen.

Die Universität beansprucht im 20. Jahrhundert und danach für sich die höchste Autorität im islamischen Recht für die sunnitische Rechtsschulen zu sein. Dies wird in der islamische Welt außerhalb Ägyptens allerdings vielfach nicht anerkannt.

Kurios an der heutigen Ausrichtung ist die Gründunggeschichte der Universität. Die Azhar-Universität wurde 988 n.Chr. während der Herrschaft der Fatimiden, einer schiitischen Gruppe gegründet. Als Gründunsvater gilt der General des Abu Tamin Maadd namens Dschawhar al-Katib al-Sikilli (alias Saklabi). Nach eigenen Angaben wurde am 14. Ramadan 359 n.d.H., (971 n.Chr.) der Grundstein gelegt und am 7.  Ramadan 361. n.d.H., (988 n.Chr.) das erste gemeinsame Ritualgebet zur Eröffnung verrichtet.

Die Universität wurde im Laufe der Zeit stetigweiter entwickelt und ausgebaut. So gestaltet wohl vor allem Aziz Nizar (365-386 n.d.H., 976-996 n.Chr.).

Schwerpunkt der Lehre war und ist die Theologie und die Rechtswissenschaft. Die Azhar wurde 1171 n.Chr. unter der Herrschaft der Abbasiden sunnitisch.

Große Rektoren der Al-Azhar-Universität sind im 20. Jh. für die Überwindung der Unterschiede zwischen Sunniten und Schiiten eingetreten, wie z.B. Salim al-Bischri al-Maliki und Mahmud Schaltut.

Im Jahr 2004 waren an der Al-Azhar etwa 375.000 Studenten eingeschrieben, davon mit 150.000 Studentinnen fast die Hälfte Frauen. Der Lehrkörper besteht aus rund 16.000 Lehrenden.

 

 
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